Schülerzeitung zu verschenken? - Nein Danke!
Über den richtigen Preis für eure Schülerzeitung
Anders als eine Online-Ausgabe, die ja i.d.R. für den Leser kostenlos zugänglich ist, ist eine kostenlose Abgabe der Print-Schülerzeitung nicht ratsam. In diesem Fall gilt: Was nichts kostet, ist nichts wert.
Vielleicht habt ihr im Wirtschaftsunterricht schon mal folgendes ökonomisches Grundgesetz gelernt:
Je niedriger der Preis eines Produktes ist, desto größer ist die verkaufte Menge. Dieser Grundsatz ist natürlich sehr vereinfacht dargestellt, denn in der Realität gibt es einige Aspekte, wie z.B. die Qualität des Produktes, Werbung, Konkurrenz, die auch auf den Absatz Einfluss nehmen.
Was bedeutet dieser Grundsatz aber für euch? Leider gilt in unserer Gesellschaft viel zu häufig, kostenlos = wertlos - denkt hierbei nur an die kostenlosen Wochenendzeitungen, die leider allzu häufig unbeachtet im Papierkorb landen.
Ihr dürft also eure Zeitung nicht unter Wert verkaufen, sondern müsst den Preis klug überlegt kalkulieren (berechnen). Die folgenden Hinweise sollen euch dabei helfen.
Preis und Verkaufserlöse
Vor der Lösung der Frage nach der Höhe der Preisberechnung zur Deckung sämtlicher Kosten mit den Verkaufserlösen, steht nicht nur ihr, sondern auch jedes Unternehmen, das sein Produkt neu am Markt platzieren will. Zur Lösung dieser Frage hilft es, sich klar zu machen, welche Variablen durch den Preis beeinflusst werden (siehe rechts):
Der Preis und die Folgen
- Verkaufserlöse = Menge x Preis
- Je höher der Preis, desto geringer die verkaufte Menge.
- Je höher die (verkaufte) Auflage, umso höher die möglichen Werbeeinnahmen.
(siehe auch Abbildung: Einflüsse auf den Gewinn einer Schülerzeitung)
Frühbucherrabatt
Vorstellbar wäre ein kleiner Rabatt für Schülerinnen und Schüler, die die Schülerzeitung schon vorab bestellen und zahlen. Diese könnten z. B. das Heft um 10% billiger bekommen. Möglich wäre es auch, Restexemplare eine Woche später z. B. um ein Drittel billiger anzubieten. Aber Achtung! Nicht zu früh, nicht zu billige und nicht zu viele Resthefte zum reduzierten Preis verkaufen. Das verringert die Verkaufszahlen beim nächsten Mal, weil dann die „Schnäppchenjäger“ warten.
Überlegenswert erscheint auch, ob es nicht sinnvoll wäre, Schülersprechern und Verbindungslehrkräften ein kostenloses Exemplar eurer Schülerzeitung zur Verfügung zu stellen. Damit könntet ihr die Zusammenarbeit stärken und es wäre darüber hinaus eine wertschätzende Geste gegenüber dem jeweiligen Engagement des anderen.
Signalpreise
Habt ihr schon mal drüber nachgedacht, es den Supermärkten gleich zu tun?
Die verkaufen ja z. B. Edel-Eis auch nicht für 2 Euro, sondern für 1,99 €. Macht real fast keinen Unterschied, psychologisch aber schon.
Übrigens: die Preissenkung um einen Cent könnt ihr durchaus mit einem „Augenzwinkern“ an die Leserinnen und Leser vermitteln. Die wissen, warum ihr das tut! Trotzdem wirkt es – wie im Supermarkt.
Die Berücksichtigung der Kosten bei der Preiskalkulation
Bei der Kalkulation eures Verkaufspreises solltet ihr euch einen realistischen Preis überlegen, der weder zu hoch, noch zu niedrig angesetzt ist. Leider können wir euch kein Patentrezept für den besten Preis bieten, da dieser immer von vielen Faktoren abhängig ist.
Ein Tipp ist es, sich bei der Kalkulation des Verkaufspreises auch an den gängigen Preisen von Schülerzeitungen anderer Schulen zu orientieren.
Grundsätzlich sind bei der Preiskalkulation die Herstellungskosten eine wichtige zu berücksichtigende Größe. Schließlich müssen diese ja gedeckt werden. Bedenkt aber auch, dass ihr möglicherweise Einnahmen habt, z.B. durch Werbeinserate, mit denen ihr einen Teil eurer Kosten decken könnt. Bei der werbefinanzierten Variante müsst ihr allerdings darauf achten, dass die Werbeinserate in einem angemessenen Verhältnis zu euren Berichten stehen. Schließlich geht es in erster Linie ja um den Inhalt eurer Berichterstattung. (Weiterführende Informationen erhaltet ihr unter „Einnahmen und Kalkulation“)
One man - one price?
Zahlen alle den gleichen Preis für die Schülerzeitung?
Sicher habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, eure Zeitung für Lehrkräfte und Schüler zu unterschiedlichen Preisen anzubieten (Preisdifferenzierung). Wir würden eher davon abraten, weil das bei vielen Lehrern nicht gut ankommt und die zusätzlichen Einnahmen, die dadurch entstehen, zu vernachlässigen sind. Lediglich bei einer Grundschulschülerzeitung könnte das ein echtes Thema sein.