Der Zweck bestimmt die Mittel
Ein Foto für eine Schülerzeitung muss seinen Zweck erfüllen.
Das klingt auf den ersten Blick banal, sagt aber tatsächlich am besten aus, was ein gutes Schülerzeitungsfoto ausmacht. In der Regel wird der Zweck die Illustration, also die optische und inhaltliche Ergänzung des Textes, sein.
Bilder als Informationsträger
Dazu gehören z.B. …
- Bilder von einer Veranstaltung (z. B. Klassenfahrt),
- von einem Interview (z. B. Redakteur und Interviewpartner im Gespräch),
- von Objekten (z. B. Zustand der Schultoilette) oder
- von Personen (z. B. Schulleiter in seinem Büro).
Vorbereitung auf das Shooting
Wichtig ist hier, dass sich der Fotograf schon vor dem Drücken des Auslösers* überlegt, welche Informationen das Bild transportieren soll. Die Antwort auf diese Frage führt dann automatisch zu Prioritäten beim Bildaufbau. In der Download-Ecke finden sich zwei Beispiele dazu.
*Tipp: Macht euch vor dem Fototermin schon ein paar schriftliche Notizen dazu.
An den Rand gedrängt
Viel leere Flächen. Der Interviewpartner sitzt am Rand und ist kaum zu erkennen.
Situation im Fokus
Nah dran. Beide sind gut zu erkennen und die Interview-Situation wird deutlich.
Gute Fotos in der Schülerzeitung ...
- rücken das Wichtige in den Fokus
- passen zum Text
- stellen das Wesentliche scharf dar
- setzen die Szene ins rechte Licht
- sind ein Blickfang, der neugierig macht
- transportieren Informationen und Emotionen
- nehmen Rücksicht auf die Gefühle der Fotografierten und der Betrachter
Action und Emotion
Hier passt vieles: Action, Emotion, Farbe, Schärfe, Blickfang und Information.
Hand in Hand - Fotos und Layout
Fotos sind immer Gestaltungselemente für das spätere Layout des Artikels – egal ob sie zusätzlich wichtige Informationen transportieren (vgl. oben) oder nicht. Diese gestalterische Funktion der Bilder gilt es nach Möglichkeit schon bei der Aufnahme der Fotos mitzudenken.
Hilfreiche Fragen vor dem Drücken des Auslösers:
- Muss das Bild ergänzende Informationen zum Text transportieren (vgl. a) oder hat es eine rein gestalterische Funktion? (Falls die Funktion rein gestalterisch ist, kann z.B. mit ungewöhnlichen Bildausschnitten, mit absichtlichen Unschärfen, mit ungewöhnlichen Blickwinkeln oder mit abstrakten Ansichten experimentiert werden.)
- Brauche ich für das Layout eher Hoch- oder Querformatbilder oder evtl. beides? (Da der Fotograf diese Frage nicht immer vorab beantworten kann, empfiehlt es sich, immer ein Repertoire von beiden Formaten zu fotografieren.)
- Wird das Bild später in Farbe oder schwarz-weiß gedruckt? (So hilft es beim SW-Druck naturgemäß wenig, wenn das Bild von Farbkontrasten lebt.)
- Welche maximale Größe wird das Bild später in der Schülerzeitung haben? (Die maximale Größe hat z.B. einen Einfluss darauf, wie groß/bildfüllend Personen abgebildet sein müssen, damit man sie auf dem Zeitungsfoto noch gut erkennt. Außerdem brauchen größere Fotos eine höhere Auflösung in Pixeln.)
Hinweise zur Kordination der Arbeit von Textern, Fotografen und Layoutern findet ihr hier.
Technische Anforderungen an gute Fotos
Hierzu zählen für uns in erster Linie die Schärfe der Bilder und die Ausleuchtung.
Bei einem Klick auf die folgenden Fragen findet ihr u.a. Informationen zu folgenden Themen:
- Wie vermeide ich unscharfe Fotos?
- Was versteht man unter Schärfentiefe?
- Wie beeinflusst die Belichtungszeit die Schärfe von Bildern?
- Wie kann ich Fotos gleichmäßig ausleuchten?
- Was versteht man unter „Gegenlicht“ und was muss man dabei beachten?
- Wozu dient das Blitzlicht und wie setze ich es geschickt ein?
- Welche Rolle spielen Pixel und ISO?
Selfie mit Elfi
Oft ist es hilfreich, wenn ihr beim Bildaufbau auch die spätere Nutzung des Fotos für das Layout im Blick habt. So können z.B. größere „leere“ oder einfarbige Flächen dazu dienen, eine Überschrift für den Artikel drin zu platzieren – so wie beim Artikel zum Thema „Handy-Selifies“ oben.
PS: Bei der Platzierung dieses Fotos auf der Webseite ist ein kleiner Fehler passiert: Die beiden Personen schauen nicht in die Seite hinein, sondern aus ihr heraus. Das sollte einem guten Layouter nicht passieren.
Beim folgenden Bild klappt das besser: