Hier wird Druck gemacht.
Was man bei der Wahl der Druckerei, des Druckverfahrens und sonst noch beachten sollte.
Der Druck ist der letzte Schritt, bevor ihr eure brandneue Schülerzeitung in Händen halten könnt. Damit dieser auch möglichst problemlos vonstattengeht, müsst ihr schon rechtzeitig – also idealerweise bereits einige Monate vor dem geplanten Erscheinungsdatum (vgl. auch Zeitplanung) – ein paar Überlegungen anstellen:
- Bei welcher Druckerei lassen wir unser Werk drucken?
- Was müssen wir bei der Vertragsgestaltung beachten?
- Farbe oder Schwarzweiß?
- Für welches Papier entscheiden wir uns?
- Welche Druckkosten müssen durch Verkauf und Werbung getragen werden (vgl. Kalkulation)?
- Wie bereiten wir unsere Schülerzeitung für den Druck vor (z.B. Wahl der Dateiformate)?
Online oder vor Ort?
Da gibt es im Grunde zwei Alternativen: entweder, ihr sucht euch eine Druckerei in eurer Nähe oder ihr nutzt eines der vielen Online-Druckportale.
Was spricht für die Druckerei in der Nähe?
- Ihr habt einen Ansprechpartner vor Ort, der euch beraten kann.
- Sollte eure Druckvorlage (siehe „Druckvorbereitung“) nicht perfekt sein, lässt sich das vor Ort noch unbürokratisch korrigieren.
- Ihr könnt eure Druckdatei digital abgeben.
- Wenn ihr über viele Jahre die selbe Druckerei nutzt, kann sich eine sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit aufbauen. Das hilft, wenn es mal Probleme (z.B. bei der Druckqualität) gibt.
- Ihr könnt ein maßgeschneidertes Zahlungsziel vereinbaren (z.B. deutlich nach Auslieferung).
- Ihr unterstützt die lokale Wirtschaft.
Was spricht für die Online-Druckerei?
- Ihr müsst keine Zeit investieren, um eine Druckerei in der Nähe auszuwählen.
- Es sind keine Preis- und Vertragsverhandlungen nötig, aber ihr müsst die Vertragsbedingungen und AGB aus dem Internet akzeptieren.
- Ihr schickt die Druckdatei per Internet und erhaltet die Hefte per Post. Dabei entsteht für euch kein großer Aufwand.
- Der Online-Druck ist in der Regel etwas günstiger als die Druckerei vor Ort.
Je besser die Vorlage, umso besser der Druck - Was ihr bei den Druckdateien beachten müsst.
Bei der Vorbereitung des Drucks müsst ihr insbesondere auf zwei Dinge achten:
- Qualität (Auflösung) und Dateiformat der Fotos
- Dateiformat der Druckvorlagen
Für eine optimale Qualität der Fotos in eurer Schülerzeitung gilt: umso höher die Auflösung, desto besser die Druckqualität; Nachteil: hoch aufgelöste Fotos bedeuten große Datenmengen. Das spielt insbesondere beim Online-Versand der Dateien eine Rolle. Einen zweiten Einfluss auf die Qualität hat das Dateiformat. Beim bekanntesten Format JPG handelt es sich bereits um eine komprimierte Datei (vgl. Kasten rechts). Das bedeutet – je nach Stärke der Komprimierung – Qualitätsverlust. Eine andere Variante wäre eine TIFF- oder RAW-Datei. Sie ist unkomprimiert und hat damit keinen Qualitätsverlust. Nachteil: große Datenpakete.
Achtung: Informiert euch, welche Dateiformate ihr mit eurer Layoutsoftware bearbeiten könnt und welche Formate später die Druckerei benötigt.
Tipp: Am besten ist es, alle Bilder werden in JPG-Dateien umgewandelt. Ist einfach von der Dateigröße her viel kleiner und reicht locker aus für diesen Zweck!
Druckvorlagen werden in der Regel im PDF-Format erstellt. Das kann man – wenn alles fertig ist (!) – sowohl mit einem Textverarbeitungsprogramm machen (Funktion: „PDF erstellen“) als auch mit dem Layoutprogramm (Funktion: „Exportieren“). Moderne Druckmaschinen können bevorzugt das Format PDF X3 lesen. Ein normales PDF muss erst in das PDF X3 Format umgewandelt werden. Dabei können Fehler entstehen. Deshalb kann man mit modernen Layoutprogrammen testen („Preflight“), ob die Umwandlung funktioniert. Das ist wichtig, weil die Druckerei euren Auftrag sonst nicht ausführen kann.
Tipp: Dateiformate unbedingt rechtzeitig mit der Druckerei besprechen oder beim Online-Druck einen Vorab-Check durchführen (siehe Kasten rechts).
CMYK - Was ist denn das schon wieder?
Umwandlung der Bilddateien
Es gibt zwei verschiedene Modi, in denen die Farben gemischt werden. Beim Laserdruck ist das der RGB-Modus. Die Farbpalette wird hierbei aus den Primärfarben rot, gelb und blau erstellt und bietet eine umfangreichere Variation an darstellbaren Farben als im cmyk-Modus. Der Offsetdruck erfolgt als 4-Farb-Platten-Druck aus dem Farben cyan, magenta, yellow und key (schwarz) = cmyk. Daher kann es nötig sein, die Bilddateien - und in diesem Fall in den sogenannten cmyk-Modus - umzuwandeln. Das geht mit jedem gängigen Bildbearbeitungsprogramm.
Tipp: Durch die Umwandlung der Bilddateien in den cmyk-Modus seid ihr auf der sicheren Seite, da dann für die Druckerei zweifelsfrei klar ist, um welche Farbe es sich handelt.
Unter ZeitDruck - Wie lange dauert der Druck einer Schülerzeitung?
Die eigentliche Druckzeit beginnt in dem Moment, in dem die Druckerei eure Schülerzeitungsdatei „in Händen“ hat. Wie lange die Druckerei dann noch braucht, lässt sich nicht pauschal sagen.
Eigentlich könnte jede Druckerei euren Auftrag, technisch gesehen, meist innerhalb eines Tages erledigen. In der Praxis geht es aber deutlich langsamer, denn schließlich hat die Druckerei noch andere – meist größere – Aufträge, die auch noch abgearbeitet werden. Die Schülerzeitung wird da oft nur als Kleinauftrag „dazwischengeschoben“.
Praxistipps:
- Vereinbart mit eurer Druckerei vor Ort eine fixe Deadline, wann ihr die Druckvorlage liefert und, wann die gedruckten Exemplare vorliegen.
- Bei Online-Druckereien kann man die Lieferzeit oft auswählen. Es gilt: je schneller umso teurer.
Aber Achtung!
Die vereinbarten Liefertermine können nur dann eingehalten werden, wenn ihr der Druckerei eine Druckvorlage (siehe auch Kasten oben) in guter Qualität und im richtigen Dateiformat schickt!
Vertrag kommt von Vertragen
Probleme mit der Druckerei kommen immer wieder mal vor. Meistens geht es dabei um
- schlechte Druckqualität
- Abweichung vom vereinbarten Preis
- zu späte Auslieferung u.a.
Deshalb empfiehlt es sich, die wesentlichen Aspekte der Vertragsbeziehung zwischen Schülerzeitung und Druckerei in einem schriftlichen Vertrag zu regeln. Eine Liste mit wichtigen Vertragsbestandteilen findet ihr in der Download-Ecke.
Hinweis:
Oft formuliert die Druckerei den schriftlichen Vertrag auf der Basis eurer mündlichen Angaben. Hier gilt: genau lesen, bevor ihr unterschreibt!
Bei der Online-Druckerei werden die generellen Vertragsbedingungen (AGB) auf dem jeweiligen Internetportal genannt. Die Zeit, diese zu lesen, solltet ihr euch nehmen, bevor ihr einen Druckauftrag abschickt. Sonst kann es böse Überraschungen geben. Vertragsdetails werden bei der Online-Druckerei per Klicks in Eingabemasken festgelegt. Vorsicht: ein kleiner (Fehl-) Klick kann hier große Wirkungen haben.
Pacta sunt servanda - Verträge sind verpflichtend!
Wer unterschreibt, haftet!
Deshalb gilt: alle Vertragsbestandteile nochmal überprüfen, bevor ihr unterschreibt.
Kopieren statt Drucken?
Manche Schülerzeitungsredaktionen haben Probleme, die Kosten für einen professionellen Druck zu erwirtschaften und vervielfältigen ihre Zeitung mit dem Kopieren.
Das macht grundsätzlich nur dann (eingeschränkt) Sinn, wenn …
- ihr einen kleine Auflage habt (kleiner 100 Stück)
- einen geringen Umfang an Seiten habt (kleiner 40 Seiten)
- in schwarz-weiß „drucken“ wollt
Das Kopieren einer Schülerzeitung ist nur eine Notlösung und wir raten davon ab, weil …
- die Qualität der Kopien (v.a. bei Fotos) viel schlechter ist als beim Druck
- farbige Kopien oft teurer und qualitativ schlechter sind als gedruckte Farbseiten
- viel Arbeit für das Kopieren und anschließende Binden per Hand entsteht
- die Zeitung nicht professionell aussieht und somit auch weniger zum Lesen motiviert
Tipps:
- Wenn ihr euch trotzdem für die Notlösung entscheidet, druckt wenigstens die Titelseite in Farbe aus. Das macht gleich mehr her.
- Wenn es am Geld für den professionellen Druck scheitert, könntet ihr eure Einnahmen durch Werbung oder durch eine höhere verkaufte Auflage erhöhen. Dann springen vielleicht die Druckkosten mit raus.
Vielleicht erhaltet ihr (zumindest für die erste Ausgabe) einen Zuschuss des Fördervereins zu den Druckkosten.
Ein bisschen Technik-Slang muss sein ...
Laserdruckverfahren und Tintendrucktechnik zählen zum Digitaldruckverfahren. In dieser Form zu drucken ist ohne aufwändige Vorbereitungszeit möglich. Der Digitaldruck rechnet sich meist bei kleineren Stückzahlen bis ca. 600 Stück. Ein Preisvergleich mit dem Offsetdruck sollte aber trotzdem angestellt werden.
Neben dem Hoch- und Tiefdruckverfahren ist der Offsetdruck das heute gängigste Verfahren. Hierbei wird das Haften der Farbe auf der Druckerplatte nicht durch Höhenunterschiede erreicht, sondern auf chemische Weise. Der große Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass bei größerer Auflage (mind. 1000 Stück) der Preis verhältnismäßig niedrig gehalten werden kann.
Digitalkameras speichern Bilder überwiegend im weit verbreiteten JPG-Format, benannt nach dessen Erfinder der „Joint Photographic Experts Group“. Der Vorteil besteht darin, dass die Datenmengen komprimiert abgespeichert werden, so dass eine Speicherkarte fünf- bis zehnmal so viele Bilder fassen kann. Wenn man im JPG-Format eine geringe Kompressionsstufe wählt, dann muss man auch keine allzu großen Qualitätsverluste am Bild hinnehmen.
Digitalkameras der besseren Klasse ermöglichen oft auch das Speichern im sogenannten TIF-Format. („Tagged Image File Format“). Hier handelt es sich um die unkomprimierte Speicherung der Datenmenge.
Das Papier macht den Unterschied
Zwei wesentliche Unterschiede bei der Papierqualität müsst ihr beachten: glänzend oder matt
Die Wahl zwischen glänzendem oder mattem Papier ist Geschmackssache, allerdings kommen Fotos und Farben bei glänzendem Papier meist besser rüber.
Je schwerer das Papier (Papiergewicht in Gramm/Quadratmeter), umso besser die Qualität und umso höher die Kosten. Faustregel: mindestens 90 gr./qm.
Nicht nur die Ski brauchen eine Bindung
Für den Druck eurer Schülerzeitung müsst ihr euch für eine Art der Bindung entscheiden. Dabei geht es darum, wie die in der Mitte gefalteten Heftseiten zusammengehalten werden. Die gängigsten Varianten sind:
- Rückendraht-Bindung durch Metallklammern
- Klebebindung durch Verkleben der Seiten an den gefalteten Kanten
Die Rückendrahtbindung wird eher bei dünneren Schülerzeitungen verwenden, die Klebebindung bei dickeren. Beim Kleben muss auf Qualität geachtet werden, sonst fallen die Hefte mit der Zeit auseinander.
Vorab prüfen statt später ärgern
Online-Druckereien bieten z.T. einen Vorab-Check eurer Daten an. Das bedeutet, ihr schickt eure Schülerzeitungsdatei (online) vorab hin und das Unternehmen prüft, ob z.B. die Dateiformate und die Fotoqualitäten passen. Dieser Service kann geringe Kosten verursachen. Er ist es aber wert, da so Probleme und Verzögerungen beim Druck vermieden werden können.
Download-Ecke
Hier findet ihr nützliche Downloads zum Thema Vertragsgestaltung.