Mitarbeiter gewinnen, Mitarbeiter motivieren
Wie kommt eure Redaktion zu engagierten Mitarbeitern und wie motiviert ihr sie?
Als Einstieg in das Projekt „Schülerzeitung“ bietet es sich an, wenn ihr Mitschüler, die ihr für geeignet haltet, einfach gezielt ansprecht. An jeder Schule finden sich Talente, die gerne und gut schreiben, zeichnen, fotografieren oder mit dem Internet arbeiten. Euer Betreuungslehrer kann euch bestimmt helfen: Seine Fachkollegen (Deutsch, Kunst, Informatik u.a.) können auf geeignete Kandidaten aufmerksam machen.
Ein Trick, wie ihr viele „Kandidaten“ gleichzeitig erreicht: Bietet eine „Gründungssitzung“ während der regulären Unterrichtszeit an, wenn eure Schulleitung damit einverstanden ist. Hier können sich mehr Schülerinnen und Schüler informieren und ein Teil davon bleibt meist auch dabei. Wenn ihr selbst noch keine Zeitung herausgegeben habt, die ihr zeigen könnt, so motiviert doch einfach mit gelungenen Schülerzeitungen anderer Schulen. Im Verlauf der normalen Redaktionstätigkeit ist vor allem die betreuende Lehrkraft hinsichtlich der Motivation gefragt. So ist es ihr möglich, durch die gezielte Bestärkung der jeweiligen Arbeit an gewählten Themen motivierend zu wirken.
Eine große Rolle spielt es sicher, wenn ihr eigene Erfolge erreicht. Es kann euch sogar passieren, dass dann zu großes Interesse an der Mitarbeit steht. Was also tun, wenn ihr nicht alle Interessenten in die Redaktion aufnehmen könnt und eine Auswahl treffen müsst? Mit einem Bewerbungsverfahren findet ihr hoffentlich die richtigen Leute. Ein Muster für ein solches Verfahren gibt es rechts zum Download.
Bei den Kleinen läuft es manchmal anders
Das Projekt „Schülerzeitung“ wird an der Grundschule im Idealfall in einer Arbeitsgemeinschaft umgesetzt, für die sich interessierte Schülerinnen und Schüler melden können. Dabei gilt es allerdings zu bedenken, dass die Erstklässler ja gerade erst Schreiben lernen. Deshalb dürfen in manchen Schülerzeitungen an der Grundschule erst Kinder ab der zweiten oder gar dritten Klasse mitmachen.
Die Einschränkung der Teilnahme nach Jahrgangsstufen kann auch dann nötig sein, wenn sich viel zu viele Kinder für die AG anmelden. Um effektiv arbeiten zu können und den Überblick zu behalten, sollte das Redaktionsteam an der Grundschule eine Anzahl von zehn bis maximal zwölf Mitglieder nicht übersteigen.
Besonders viele Kinder melden sich insbesondere dann, wenn die Schülerzeitung schon sehr bekannt ist oder gar bei Wettbewerben Preise gewonnen hat. In diesem Fall kann es nötig sein, eine Auswahl unter den Bewerberinnen und Bewerbern zu treffen. Dies geschieht an der Grundschule z. B. dadurch, dass die Kinder eine schriftliche Bewerbung schreiben müssen, warum sie Teil der Schülerzeitungsredaktion sein wollen.
Bei Grundschulzeitungen haben Sie als betreuende Lehrkraft durch die Bewerbung die Möglichkeit, sich ein Bild von der Schreibleistung des jeweiligen Kindes zu erwerben. Ebenfalls erfahren Sie möglicherweise auch, ob das Kind vom Elternhaus unterstützt wird, wenn beispielsweise die Bewerbung online zugesendet wird. Es bietet sich eventuell auch an, Ihre Kolleginnen und Kollegen zu fragen, wer aus deren Klassen gut im Verfassen von Texten ist.
Muster „Bewerbungsverfahren“
„Arbeitsvertrag“ für Schülerzeitungsredakteure
Ein „Arbeitsvertrag“ für Redaktionsmitglieder? - Ist sicher nicht zwingend notwendig, kann aber hilfreich sein.
Vielleicht kennt ihr auch die Situation, dass sich einzelne Redaktionsmitglieder z.B. während der AG-Stunde nicht mit der Arbeit an der Schülerzeitung, sondern mit ganz anderen Dingen beschäftigen und vielleicht sogar stören. In diesem Fall helfen klare Vereinbarungen. Das Beispiel des „Arbeitsvertrages“ des V.I.N. der Mittelschule Auerbach zeigt euch, wie diese aussehen können.
PS: Bitte nicht enttäuscht sein: von einem Lohn steht nichts im Vertrag ;)